Hilfe für Geflüchtete: Kreisverwaltung arbeitet auf Hochtouren

Rund 600 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine haben sich bisher im Landkreis Alzey-Worms angemeldet. Da noch nicht alle bei den Meldeämtern erfasst sind, dürfte die Zahl noch deutlich höher liegen. Sie sind bei Freunden und Familienangehörigen als Gäste aufgenommen worden, wohnen nach ihrer Ankunft übergangsweise für einige Tage in Hotelzimmern, die seitens des Landkreises angemietet wurden oder haben mit Unterstützung der Verbandsgemeinden und Städte bereits Wohnungen bezogen. Wie hoch die Zahl der Flüchtlinge aus der Ukraine sein wird, die in den nächsten Tagen und Wochen im Landkreis eintreffen, ist unklar. Dies ist von vielen Faktoren abhängig. 

Wie lange dauert der Krieg? Wieviele Flüchtlinge werden dem Landkreis über den so genannten Königssteiner-Schlüssel dem Land Rheinland-Pfalz und über die Erstaufnahmeeinrichtungen an die Kreise und Städte zugewiesen? Damit nach Ankunft der geflüchteten und oftmals auch traumatisierten Menschen aus der Ukraine alles reibungslos läuft, hat die Kreisverwaltung Alzey-Worms vielfältige Aktivitäten gestartet. Zahlreiche Mitarbeitende der unterschiedlichen Abteilungen der Verwaltung arbeiten mit großem Einsatz daran, die Flüchtlinge bestmöglich zu unterstützen und Hilfeangebote zu koordinieren. Und dies parallel zu den weiterhin laufenden Aufgaben im Zuge der Eindämmung der Corona-Pandemie.

„Sofort nach Bekanntwerden des Kriegsausbruchs in der Ukraine und den zu erwarteten Flüchtlingen im Landkreis hat die Verwaltung einen Koordinierungsstab eingerichtet“, informiert Landrat Heiko Sippel. Regelmäßig stattfindende Lagebesprechungen mit der Sozialabteilung und der Ausländerbehörde sowie mit weiteren Abteilungen der Kreisverwaltung stellen den zeitnahen internen Austausch und die bestmögliche Abstimmung der einzelnen Aufgaben, die jetzt zu tun sind, sicher. 

So sei es gelungen, kurzfristig eine Hotelunterkunft für die vom Land zugewiesenen Flüchtlinge anzumieten und dort weitere Hilfen zu koordinieren. Auf der Homepage der Kreisverwaltung unter www.kreis-alzey-worms.de konnte zur Information der Bürgerinnen und Bürger und der ankommenden Flüchtlinge schnellstmöglich eine eigene Ukraine-Seite eingerichtet werden. Diese informiert auf Deutsch und auf Ukrainisch über notwendige Maßnahmen und Möglichkeiten zur Organisation des Alltags nach der Ankunft in Deutschland. Formulare zur möglichst unkomplizierten Anmeldung wurden entwickelt, übersetzt und auf der Seite eingestellt. Diese können ausgedruckt, ausgefüllt und der Ausländerbehörde oder dem Sozialamt per Mail oder per Post gesendet werden. Auch Termine bei der Behörde können hier reserviert werden. 

Um die ankommenden Flüchtlinge möglichst schnell zu registrieren, sind Mitarbeitende der Kreisverwaltung auch am Wochenende im Schichtdienst im Einsatz. Nach wie vor melden sich zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, die Wohnraum anbieten möchten. Und auch vielfältige Fragen rund um die Aufnahme von Flüchtlingen aus der Ukraine werden täglich an die Kreisverwaltung gerichtet. Eine Hotline mit sieben Mitarbeitenden, die diese Aufgabe zusätzlich stemmen, beantwortet unter der Rufnummer (06731) 408-5656 im Rahmen der Öffnungszeiten der Verwaltung Fragen und bietet Unterstützung. 

Wer Wohnraum zur Verfügung stellen möchte, kann dieses Angebot ebenfalls auf einem eigens hierfür konzipierten und auf der Homepage eingestellten Formular melden. Tag für Tag gibt der Kreis dann diese Angebote an das Land weiter. Ziel ist es, dass die Menschen möglichst direkt in Wohnungen im Kreis unterkommen können.

„Aktuell ist noch nicht absehbar, wie viele Menschen aus der Ukraine im Landkreis Alzey-Worms ankommen werden. Wir müssen die weitere Entwicklung abwarten. Parallel haben wir uns aber auch schnellstmöglich darauf vorbereitet, dass viele Menschen aus der Ukraine zu uns kommen könnten. Denn keiner weiß, wie sich dieser Krieg weiterentwickeln wird. Wir wollen den Menschen hier eine möglichst angenehme Zeit bieten, mit einer vernünftigen Unterkunft und der Möglichkeit zur Ruhe zu kommen und das Erlebte zu verarbeiten. Die überwältigende Hilfsbereitschaft unserer Bürgerinnen und Bürger ist nach wie vor ungebrochen. Auch die Zusammenarbeit mit den Stadt- und VG-Verwaltungen funktioniere reibungslos. Ihnen allen gilt mein herzlicher Dank“, betont Landrat Heiko Sippel.