Landkreis Alzey-Worms will Bildungszugänge verbessern

Zuständigkeiten und Ressourcen im Bildungsbereich zu bündeln und so Bildungszugänge zu verbessern, dieses Ziel will der Landkreis Alzey-Worms in Zusammenarbeit mit der Transferagentur Kommunales Bildungsmanagement Rheinland-Pfalz – Saarland erreichen. Landrat Ernst Walter Görisch und Dr. Katja Wolf, Leiterin der Transferagentur, unterzeichneten jetzt eine entsprechende Vereinbarung.

Auf kommunaler Ebene gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten, Bildungsangebote bedarfsgerecht und unter Einbeziehung der vielfältigen Bildungsakteure zu gestalten. Um diese Möglichkeiten besser ausschöpfen zu können, plant der Landkreis den Aufbau eines datengestützten kommunalen Bildungsmanagements. In einer Stabsstelle sollen Zuständigkeiten gebündelt und besser vernetzt werden, um so Bildungsgerechtigkeit und individuelle Bildungsbiographien dauerhaft zu fördern. „Wir brauchen eine übergeordnete Struktur zur Koordinierung und Steuerung der Bildungsaktivitäten unseres Landkreises“, sagte Landrat Görisch anlässlich der Unterzeichnung.

In einem Workshop zur Bestands- und Bedarfsanalyse und nachfolgenden Gesprächen wurden zuvor von den beteiligten Ämtern und der Transferagentur Leitlinien für die Zusammenarbeit ausgearbeitet. Dabei zeigte sich, dass es zur Untermauerung der Steuerung auch einer verlässlichen Datengrundlage und einer Integration der vorhandenen Daten in ein System bedarf. Als Eckpfeiler eines kommunalen Bildungsmanagements soll daher ein Bildungsmonitoring in Verbindung mit einem Data-Warehouse-System etabliert werden. Durch die Verknüpfung vorhandener Daten in einem solchen System können Bildungsdaten leichter ausgewertet und somit Problemlagen und Handlungsbedarfe früher erkannt und zielgerichtet angegangen werden.

Beraten wird der Landkreis bei dieser Aufgabe von der Transferagentur mit Sitz in Trier. „Wir freuen uns darauf, dem Landkreis mit individueller Unterstützung, die auf den Gegebenheiten im Landkreis aufbaut, zur Seite zu stehen. Eine Vielzahl gut funktionierender Netzwerke und die hohe Fachkompetenz innerhalb der bildungsrelevanten Ämter im Landkreis sind wertvolle Ressourcen, auf die wir in der Zusammenarbeit aufbauen können.“

Besonderes Augenmerk legt der Landkreis auf die Reduzierung der Zahl der Schul- und Ausbildungsabbrecher bei den unter 25-Jährigen. Hierzu sollen Kooperationsstrukturen gestärkt und bestehende Angebote besser abgestimmt werden. Auf der Basis von vorhandenen und neuen Daten aus dem Bildungsmonitoring  können beispielsweise Erfolgsfaktoren für gelingende Bildungsübergänge aufgezeigt werden. Diese Erkenntnisse werden dann impulsgebend für die Gestaltung von Bildungsübergängen im gesamten Lebenslauf genutzt.

Der Übergang Schule – Beruf stellt auch für den Landkreis Alzey-Worms eine besondere Herausforderung dar. Wie Landrat Görisch hierzu erklärte, gilt es deshalb, zusammen mit Partnern aus Wirtschaft und Zivilgesellschaft Strategien und Wege zur Gestaltung eines erfolgreichen Übergangsmanagements zu entwickeln und damit zugleich eine tragfähige Grundlage für die notwendige Fachkräftesicherung in unserer Region zu schaffen.   

Die Aufgabe der Transferagentur RLP-SL liegt darin, Kommunen in Rheinland-Pfalz und dem Saarland beim Auf- und Ausbau ihres Bildungsmanagements vor Ort zu beraten und durch verschiedene Qualifizierungsformate zu unterstützen. Sie wird finanziert im Rahmen der bundesweiten „Transferinitiative Kommunales Bildungsmanagement“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.