„Löwen“ im Herzen der Stadt

Unter dem Namen „Löwenschule“ ist die neu erbaute Förderschule mit dem Schwerpunkt ganzheitliche Entwicklung in das Herz der Stadt Alzey gezogen und jetzt offiziell eingeweiht worden. Nachdem Ende Mai 2008 der Erste Spatenstich auf dem Gelände der ehemaligen Kreismusikschule an der Bleichstraße den Baubeginn für die vormalige Schule im Rotental markierte, wurde nun der Neubau in Anwesenheit der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Doris Ahnen mit einem bunten Programm seinem Zweck übergeben und der Schule ihr selbst gewählter Name verliehen. Die Löwenschule hatte ihren Betrieb bereits zum Schuljahresbeginn 2010/2011 im August am neuen Standort aufgenommen.

Nachdem im Vorfeld intensive Diskussionen über den neuen Standort geführt worden seien, habe sich der Kreis als Schulträger schließlich für den jetzigen Standort mitten in der Stadt entschieden. „Uns war wichtig, dass die Schule sowie deren Schülerinnen und Schüler in das städtische Leben integriert werden“, betonte Landrat Ernst Walter Görisch in seiner Ansprache. Damit waren natürlich auch architektonische Herausforderungen verbunden, wie der Gewinner des Architektenwettbewerbs, Marcus Hille, verdeutlichte. So musste eine Verbindung zwischen dem bestehenden Altbau und dem dreigeschossigen neuen Gebäude hergestellt werden. Schwierige Bodenverhältnisse erschwerten den Bauverlauf.

Entstanden sind dann aber schließlich elf moderne und funktionale allgemeine Unterrichtsräume mit Kursräumen, Speise- und Mehrzweckraum, Werkräume, ein Raum für textiles Gestalten, eine Lehrküche, ein Gymnastikraum, Therapieräume, Verwaltungsräume sowie nicht zuletzt ein Bewegungs- und Therapiebad. Herzstück des neuen Gebäudes ist die zentrale Aula, in der auch die Eröffnungsfeier stattfand.

Schüler im Vordergrund

Das Land Rheinland-Pfalz förderte das Großprojekt mit knapp 2,5 Millionen Euro. Ministerin Ahnen freute sich, dass es hier inmitten der Stadt gelungen sei, ein solches Schulgebäude mit offenen, lichten Räumen zu errichten. Zuerst hatte sie dann auch die Schülerinnen und Schüler gefragt, ob diesen das neue Gebäude auch gefalle, „denn das ist doch das Wichtigste“. Das eindeutige „Ja“ kam prompt wie lautstark und auch das Programm der Einweihung, das von den Schülerinnen und Schülern getragen wurde, drückte die Freude über die neue Schule in allen Facetten aus. So wurde der Song „The lion sleeps tonight“ kurzerhand umgemünzt auf die Löwenschule und der Text untermalt mit der so genannten „unterstützten Kommunikation“, einer Art der Gebärdensprache. Oder das Lied „Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben“ wurde zu „Eine neue Schule ist wie ein neues Leben“, präsentiert von der Mittel-Oberstufe. Hinzu kam eine Aufführung der Tanz AG und zum Abschluss heizte die Trommelgruppe „Lions Beat“ den zahlreichen Gästen ein.

Und weil die Schüler das Wichtigste sind, übergab Förderschulrektor Jürgen Gorgels auch sofort das Wort an die Schülersprecherin Tanja Boos, die ihre Eindrücke von der neuen Schule kurz schilderte. Gorgels dankte dem Land Rheinland-Pfalz und dem Landkreis für die finanzielle Unterstützung und der Kreisverwaltung für die gute Kooperation während der Planungs- und Bauphase. Sein Dank ging aber auch an das Kollegium und das Schulsekretariat, die „den Stress des Einzugs mit stoischer Ruhe ertragen haben“. Auch die Schüler hätten beim Umzug tatkräftig mit angepackt. „Die Löwenschule in Alzey ist wieder da“, betonte der Schulleiter, nachdem 1983 in Alzey die frühere Grundschule Löwenschule ihre Tore geschlossen hatte.

Vielfältige Unterstützung durch Spenden

Die Vorsitzende des Fördervereins, Brigitte Hartmann, war glücklich über die vielen Spenden, die eingingen, insbesondere durch den Lions-Club, der bei der Feier vertreten war durch den Präsidenten Günter Brück. Mit deren Hilfe habe man sich an den Einrichtungs- und Ausstattungskosten der Schule beteiligen können wie beispielsweise an den Küchenzeilen in den Unterrichtsräumen und an der Gestaltung der Außenanlagen. Elternbeiratsvorsitzender Burkhard Dittel dankte den Lehrern und allen Mitarbeitern der Schule, die sich tagtäglich mit großem Engagement um die Schülerinnen und Schüler kümmerten.