11.09.2023
Die Schaffung besserer Möglichkeiten der Teilnahme von Menschen mit Behinderung an Sportangeboten in den Ortsgemeinden und Städten war Thema beim Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderung (Behindertenbeirat) des Landkreises Alzey-Worms. Die Referentin Kathleen Dollmann, ehrenamtlich tätige Sport-Inklusions-Lotsin des Landes Rheinland-Pfalz, berichtete über das Projekt Sportinklusion. Seit 2016 verfolgt die Steuerungsgruppe Inklusion das Ziel, dass alle Menschen - ob mit oder ohne Behinderung - gleichermaßen an den vielfältigen Sport-, Bewegungs- und Freizeitmöglichkeiten teilnehmen und hier auch Angebote vor Ort nutzen können. Hierzu wurden in der Vergangenheit bereits zahlreiche Maßnahmen umgesetzt. Beispielsweise die Einrichtung einer Koordinierungsstelle Inklusion, die Zusammenarbeit mit wichtigen Netzpartnern, der Aufbau eines breiten Informationsangebotes und die Umsetzung eines flächendeckenden Sport-Inklusions-Projektes. Für Vereine besteht die Möglichkeit, eine so genannte INpuls Prämie für ihr Engagement in diesem Bereich zu beantragen. Ziel ist die Schaffung weiterer inklusiver Sport-Angebote. Neben der finanziellen Unterstützung gibt es auch Beratungsmöglichkeiten zum Thema Inklusion im Sportverein und Fortbildungen für Übungsleiter*innen.
Kontakt: Landessportbund Rheinland-Pfalz, Silvia Maria Wenzel, Telefon (06131) 2814412, E-Mail: s.wenzel@lsb-rlp.de Inklusive Sport-Angebote in Rheinland-Pfalz sind auf der Internet-Seite www.inklusiver-sport-rlp.de zu finden.
Der Behindertenbeirat erarbeitet aktuell einen kommunalen Aktionsplan zum Thema Inklusion. Dabei entstand die Idee, Begehungen in einzelnen Kommunen durchzuführen, um Verbesserungen der Barrierefreiheit im Praxistest zu erarbeiten. Über die Begehung der Ortsgemeinde Mauchenheim in Bezug auf die Barrierefreiheit berichtete Beiratsmitglied Christine Arm. Zahlreiche abgesenkte Bordsteine im Ort und der Parkplatz mit Rampe vor dem Friedhofseingang sind Punkte, die die Mitglieder des Behindertenbeirats positiv bewerteten. Mauchenheim zeigt sich vorbildhaft. „Hier ist schon viel für die Barrierefreiheit gemacht worden. Barrieren, die noch bestehen, können in der Regel auch leicht behoben werden“, resümierte Arm. Eine weitere Begehung fand in Alzey statt.
Vom Projekt „Erlebnistage zum Thema Inklusion an Grundschulen“, berichteten Ina Burkhard und Nicole Manz, Schulsozialarbeiterinnen der Verbandsgemeinde Alzey-Land, gemeinsam mit Mitgliedern des Behindertenbeirates. Nina Becker, Rainer Jakobs und Gösta Riemer waren beim erfolgreichen Start des Projektes „Mit-sich-ein- FÜHLEN“ in der Grundschule in Flomborn mit dabei und haben die beiden Tage aktiv unterstützt. In Form einer Stationenarbeit erlebten die Schüler*innen der vierten Klassen, was es heißt, wenn Sinne oder Fähigkeiten plötzlich keine Selbstverständlichkeit mehr sind. Bei einzelnen Stationen ging es um die Selbsterfahrung beispielsweise blind mit einem Blindenstock das Schulhaus zu erkunden oder mit einem Rollstuhl Hindernisse zu überwinden.
Nina Becker bot den Kindern einen Einblick in Ihren Alltag mit Sehbehinderung und beantwortete dazu viele Fragen. Die Kinder durften mit verbundenen Augen frühstücken und Nina Becker stellte die Blindenschrift vor. Rainer Jakobs erzählte, wie es zu seiner Behinderung gekommen ist und wie er damit seinen Alltag bewältigt. Auch Gösta Riemer brachte die Kinder mit seiner Biographie zum Staunen, sodass deutlich wurde, dass Menschen mit Behinderung ganz individuelle Hintergründe und Erfahrungen mitbringen. Einstimmig betonten Nina Becker, Gösta Riemer und Rainer Jakobs dass die Schüler*innen ohne Vorurteile mit dabei waren und sowohl die Kinder als auch die Mitglieder des Beirates viele gute Erfahrungen mitnehmen konnten.
Die Offenheit der Kinder gegenüber den Gästen übertraf dabei alle Erwartungen. Das Kooperationsprojekt der Jugendpflege der Verbandsgemeinde Alzey-Land und der drei Beiratsmitglieder entstand aus der Idee, das Fremdwort Inklusion „fühlbar“ zu machen. Das Projekt soll entsprechend noch an weiteren Schulen durchgeführt werden. Weitere Stationen sind zunächst Flonheim, Gau-Odernheim und Erbes-Büdesheim.
Die bei der Kreisverwaltung für den Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zuständige Mitarbeiterin Antonia Burkard informierte, dass der Beirat jetzt auch per E-Mail für Fragen und Anregungen zu erreichen ist.
Kontakt: behindertenbeirat@alzey-worms.de
Hinweise für Besucherinnen und Besucher der Kreisverwaltung:
Für persönliche Vorsprachen soll grundsätzlich eine vorherige Terminvereinba-rung erfolgen.
Unser Team ist zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar.
Ihre Unterlagen können zudem über den Postweg oder per Briefkasten-Einwurf (Ernst-Ludwig-Straße 36) übermittelt werden.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Kreisverwaltung Alzey-Worms
Ernst-Ludwig-Straße 36
55232 Alzey