Weniger Treibhausgase ausgestoßen

01.06.2023

Bilanz für den Landkreis erstellt: Corona-Pandemie wirkt sich aus

Im Jahr 2020 wurden laut aktueller Bilanzierung im Landkreis Alzey-Worms rund sechs Prozent weniger Treibhausgase ausgestoßen als im Vorjahr. Dabei macht sich der Einfluss der Corona-Pandemie bemerkbar.

Was ist eine Treibhausgas- oder Emissionsbilanzierung?

Die Verbrennung von fossilen Brennstoffen führt zum Ausstoß von Treibhausgas-Emissionen. Diese werden berechnet, um einzuschätzen, wie viel z.B. der Verkehrssektor ausstößt oder wie viele Treibhausgase durch Industrie oder private Heizungen entstehen. Die Einheit dafür sind CO2-Äquivalente, um neben Kohlenstoffdioxid auch weitere Treibhausgase wie Methan in eine Zahl umzurechnen und zusammenzufassen. Die Bilanz zeigt daher, wie weit die Klimaschutz-Bemühungen im Landkreis Alzey-Worms sind und wo die größten Probleme liegen. Da es Zeit braucht, alle Daten dafür zu sammeln, werden die Bilanzen immer mit mindestens zwei Jahren Verzögerung erstellt.

Treibhausgasausstoß im Jahr 2020

Im Jahr 2020 stieß der Landkreis Alzey-Worms insgesamt CO2-Äquivalente in Höhe von 1.027.833,57 Tonnen aus. Davon entfielen 46 Prozent auf den Verkehrssektor, 19 Prozent auf den Strom- und 35 Prozent auf den Wärmesektor. Pro Person entstanden so 7,9 Tonnen CO2 im Landkreis. 

Bilanz im Vorjahresvergleich Im Vergleich zum Vorjahr 2019 sind das insgesamt 66.484,78 Tonnen CO2 oder 6,08 Prozent weniger. Dabei fällt auf, dass alle Sektoren mit Ausnahme des Sektors der privaten Haushalte weniger Emissionen abgaben als im Vorjahr: Der Sektor Gewerbe, Handel und Dienstleistungen sank um 0,88 Prozent, Industrie um 5,99 Prozent Kommunale Einrichtungen um 3,02 Prozent und der Verkehrssektor sogar um deutliche 12,63 Prozent. Die Emissionen in privaten Haushalten stiegen dagegen um 5,34 Prozent.  Eine naheliegende Erklärung für dieses Muster ist der Beginn der Corona-Pandemie Anfang des Jahres 2020, der zu deutlichen Einschränkungen der Mobilität und damit auch zu einer längeren Zeit zuhause mit entsprechend höheren Verbräuchen führte. Die Einsparungen durch den verringerten Autoverkehr sind hierbei mit insgesamt 68.830,39 Tonnen deutlich höher als die zusätzlichen Haushaltsemissionen von 14.514,77 Tonnen.

Über die Bilanzierungsmethodik

Die Emissions-Bilanzierung wurde wie für die Vorjahre nach der BISKO-Methodik erstellt. Diese nutzt das Territorialprinzip: alle im Gebiet Landkreis anfallenden Emissionen werden einbezogen. Dazu gehört unter anderem auch der Durchgangsverkehr auf den im Landkreis befindlichen Autobahnabschnitten. Dies erhöht den Anteil des Verkehrssektors in der Bilanz. Für die Berechnung der Emissionen des Stromsektors wurde der Bundesmix mit entsprechend hohem Kohlestromanteil angenommen. Die Datengüte zeigt an, wie viel der Daten auf Primärdaten beruht und wo durch Modelle geschätzt werden musste.

Stromsektor nach wie vor bilanziell klimaneutral 

 Wird an Stelle des Bundesmix der lokale Mix unter Einbeziehung der Wind- und Solaranlagen im Landkreis angenommen, sinkt der Emissionsanteil des Stromsektors deutlich: von insgesamt 194.209,17 Tonnen um knapp 95 Prozent auf 8.706,24 Tonnen. Hier zeigt sich der Beitrag der Energiewende in der Region: es wurden 186,7 Prozent des Gesamtstrombedarfs des Landkreises durch EEG-Anlagen ins Netz eingespeist, Eigenstromanlagen nicht mitgerechnet. 

„Noch große Aufgaben vor uns“

„Ich freue mich sehr, dass die Emissionen im Jahr 2020 im Landkreis gesunken sind. Dies zeigt, dass neben den Einsparungen bedingt durch die Corona-Pandemie, unsere vielfältigen Aktivitäten im Bereich des Klimaschutzes greifen. Als Mitglied des kommunalen Klimapaktes Rheinland-Pfalz gehen wir den Weg konsequent weiter, um die Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen. Änderungen beim Mobilitätsverhalten, die Umstellung auf Elektroantriebe und Wasserstoff als umweltfreundliche Alternativen und die stärkere Nutzung des ÖPNV sind hier wichtige Eckpfeiler. Mit Blick auf den in der Bilanz klimaneutralen Stromsektor, ist der Landkreis in der Energiewende vor allem dank der Windkraft schon vorne mit dabei. Der Bereich der Photovoltaik wird noch stärker ausgebaut werden, um wichtige Potentiale zu nutzen“, so Landrat Sippel. 

Wo sind die Bilanzen zu finden?

Alle Emissionsbilanzen des Landkreises können auf der Seite des Bilanzierungs-Tools „Klimaschutz-Planer“ auf klimaschutz-planer.de unter Referenzen abgerufen werden.

Weitere Informationen sind bei David Ullrich, Kreisverwaltung
Alzey-Worms, Stabsstelle Klimaschutzmanagement, Tel. (06731) 408-1142 oder per Mail an klimaschutz@alzey-worms.de, erhältlich.

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Hinweise für Besucherinnen und Besucher der Kreisverwaltung:

Für persönliche Vorsprachen soll grundsätzlich eine vorherige Terminvereinba-rung erfolgen.

Unser Team ist zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar. 
Ihre Unterlagen können zudem über den Postweg oder per Briefkasten-Einwurf (Ernst-Ludwig-Straße 36) übermittelt werden.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.

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