Bioplastik-Beutel gehören hierzulande nicht in die grüne Tonne

05.12.2022

Abfallwirtschaftsbetrieb bezieht Stellung zu „kompostierbaren“ Mülltüten

Nicht jeder Abfall, der als „kompostierbar“ oder „biologisch abbaubar“ gekennzeichnet wird, gehört automatisch in die grüne Tonne. Das betont der Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) des Landkreises Alzey-Worms. 

Vor allem Abfallbeutel aus Bioplastik sind gerade im Gespräch. Der Einzelhandel wirbt zurzeit verstärkt dafür und propagiert damit ein besonders umweltbewusstes Verhalten der Kund*innen. Doch so einfach ist das nicht. Das Problem liegt in der Verwertung des Bioabfalls. Im Fermenter der Vergärungsanlage (VGA) in Framersheim wird das Material lediglich drei Wochen lang behandelt. „In dieser Zeit können sich Müllbeutel aus biologisch abbaubaren Kunststoffen nicht schnell genug zersetzen“, erklärt Jörg Bamberger, technischer Betriebsleiter der kreiseigenen VGA. Das zwingt den AWB zu einer besonderen Behandlung dieser Tüten. „Müllbeutel aus Bioplastik müssen genauso aufwändig aus dem Bioabfall heraussortiert werden wie herkömmliche Plastiktüten“, sagt Bamberger. Anschließend werden sie als herkömmlicher Restmüll kostenintensiv entsorgt. Wenn die Beutel nicht heraussortiert werden, bleiben Reste von ihnen im Kompost zurück. 

Bioplastik verringert die Qualität des Komposts 

Bei der Begutachtung der Abfall- und Kompostqualität verhageln diese Tüten anschließend die Bilanz. Denn dabei kann nicht zwischen herkömmlichem und Bioplastik unterschieden werden, alle zusammen gelten als Fremdstoffe im Bioabfall. Wird der Grenzwert der Fremdstoffgehalte überschritten, besteht die Gefahr, dass der AWB das Gütesiegel für den Kompost verliert. Aus diesem Grund muss der AWB schon beim Abholen des Bioabfalls ansetzen und die Qualität im Blick behalten. Es kann also vorkommen, dass die grüne Tonne mit einem augenscheinlich hohen Plastikanteil im Abfall von der Müllabfuhr stehengelassen wird. 

Auf die Reduzierung genau dieser und weiterer Fremdstoffe fokussiert sich nicht nur der AWB, auch die bundesweit geltende Bioabfallverordnung nimmt sie noch stärker ins Visier. Ab 2025 gelten strengere Vorgaben zur Reinheit der Bioabfälle, der Anteil an Fremdstoffen im angelieferten Bioabfall muss also reduziert werden. 

Deutsche Umwelthilfe plädiert für Werbeverbot 

Die konkrete Problematik um Müllbeutel aus Bioplastik zieht auch andernorts bundesweite Kreise. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatte zuletzt in einer eigenen Versuchsreihe dargelegt, dass getestete Müllbeutel innerhalb von drei Wochen nur teilweise oder gar nicht verrotten. Nun fordert die DUH ein Werbeverbot zur Kompostierbarkeit von Bioplastik-Verpackungen und -Produkten. Der Verbund kompostierbarer Produkte hält dagegen und kritisiert die Versuche. Er geht davon aus, dass die Kompostierung sechs oder zwölf Wochen in Anspruch nimmt. 

Bioplastik-Abfallbeutel sind ein Fall für die Restmülltonne 

Wer nun also Zuhause Bioplastik-Müllbeutel besitzt und sie richtig verwenden möchte, möge jetzt denken: Gut, dann ab damit in die gelbe Tonne! Aber: In diesem Recyclingprozess kann der Bioplastik noch nicht verarbeitet werden. Besser ist es, die Tüten für Abfall zu nutzen, der in die Restmülltonne gehört. Später werden sie im Müllheizkraftwerk in Ludwigshafen verbrannt. 

Für den korrekten Umgang mit Bioabfall empfiehlt der AWB, die Küchenabfälle usw. in Zeitungspapier einzuwickeln oder in Papierbeutel ohne spezielle Beschichtung zu packen.

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