JES! bringt junge Leute in die lokale Politik

06.10.2022

Verbandsgemeinde Wörrstadt als Modellkommune im Kreis

Aktiv in der lokalen Politik mitzumischen, dazu will JES! Jugendliche im Alter von 11 bis 21 Jahren motivieren. „JES! Eigenständige Jugendpolitik mit PEP vor Ort“ ist der vollständige Titel des potentialträchtigen Praxisentwicklungskonzepts (PEP). Ziel von JES! ist, nachhaltige Beteiligungsstrukturen für junge Menschen im gesamten Landkreis zu schaffen. 

Das vom Land entwickelte und geförderte Projekt wird durch die Kreisjugendförderung umgesetzt. Die Verbandsgemeinde (VG) Wörrstadt ist nun Modellkommune für den Kreis Alzey-Worms. „Ich sehe durch JES die große Chance, junge Leute auf eine andere, jugendgerechtere Art und Weise als bei bisherigen Versuchen für ein Engagement in den Gemeinden zu begeistern“, betont Markus Conrad, Bürgermeister der VG Wörrstadt. „Sie werden bei ihren Problemen, Anliegen und Ideen abgeholt und bei der Umsetzung entsprechender Projekte mit eingebunden.“ 

Beim Jugendforum am Samstag, 15. Oktober, ab 14 Uhr in der Neubornhalle Wörrstadt sollen solche Projekte auf den Weg gebracht werden. Neben den jungen Leuten werden auch Vertreter der Jugendarbeit sowie von Politik und Verwaltung dabei sein. Auch wer sich generell für die Jugendbelange interessiert, ist herzlich eingeladen. 

Für das Jugendforum wurde bereits umfangreiche Vorarbeit geleistet. Zwei Runde Tische mit Vertretern von Kommunalpolitik, verschiedenen Trägern der Jugendhilfe, Vereinen und Interessierten kamen zusammen. Eine Steuerungsgruppe organisierte mit der VG Wörrstadt die „Part(y)zipation“, eine Auftaktveranstaltung am 9. September im Neubornbad Wörrstadt. Mehr als 80 Jugendliche feierten, wurden dabei gezielt über das Jugendforum informiert und zur Teilnahme eingeladen. 

Was genau beim Jugendforum geschehen wird, erläutert Christine Hassemer von der Kreisjugendförderung: „Beim Jugendforum erhalten die jungen Leute zunächst die Möglichkeit, Problemlagen in ihrer Umgebung und ihre Änderungsvorschläge zu benennen. Die Ideen werden zunächst unter den Jugendlichen und dann im Dialog mit der Politik und Verwaltung auf Machbarkeit hin geprüft. Die anwesenden Jugendlichen - unterstützt von einer Moderatorin - entscheiden dann gemeinsam, welche der vorgestellten Projekte umgesetzt werden. Mindestens drei der Projekte sollen auf den Weg gebracht und verwirklicht werden.“ 

Bei der Umsetzung der Projekte spielen Patinnen und Paten eine große Rolle, diese können zum Beispiel aus dem Kreis der Runden Tische kommen. Sie dienen als konkrete Begleiter für die gewählten Projekte. Es sei besonders wichtig, so Hassemer, mit den Jugendlichen im ständigen Dialog zu bleiben. „Da bürokratische Abläufe häufig recht zäh sind“, merkt Conrad durchaus selbstkritisch an, „könnten die Jugendlichen sonst recht schnell die Motivation und den Glauben daran verlieren, wirklich etwas bewirken zu können.“ 

Auf die Frage, worum es sich bei den Projekten handeln könnte, erläutert Hassemer: „Im Grunde sind der Fantasie erst einmal keine Grenzen gesetzt. Das kann eine bauliche Maßnahme sein, wie zum Beispiel eine Skateranlage im Ort, ein Veranstaltungsformat wie eine Kinderdisco oder ähnliches.“ Möglicherweise sind hier auch Ideen dabei, die nicht eins zu eins umgesetzt werden können. Wichtig sei hier ein offener Dialog, um niemanden am Ende enttäuschen zu müssen. „Ein großes Hallenbad in unserer Verbandsgemeinde oder ein Kino in Wörrstadt, das wird sicher nichts“, sagt Bürgermeister Conrad. „Doch ist zum Beispiel unser Neuborn Open Air Festival, das NOAF, ein Musterbeispiel für ein – zugegeben recht großes - gelungenes Jugendprojekt“, freut er sich. „Das Rock- und Metal-Festival ist ein Projekt unserer VG-Jugendpflege und heute weit über die Grenzen hinaus bekannt und beliebt.“ 

Zu den Hauptgründen, weshalb die VG Wörrstadt vom Landkreis Alzey-Worms als Modellkommune für das Projekt ausgewählt worden ist, zählten die erfolgreiche Jugendpflege und die Struktur der Verbandsgemeinde, betont Christiane Hassemer. „Wir werden gut zusammenarbeiten und hoffentlich auch in jeder Gemeinde politische und weitere Entscheiderinnen und Entscheider finden, die sich einbringen.“ Ziel sei auch, durch das Jugendforum demokratische Prozesse zu veranschaulichen, der Jugend politisches und Verwaltungshandeln zu vermitteln und ihr Teilhabe zu ermöglichen. „Wenn wir es schaffen, dass Jugendliche und Erwachsene einen Dialog auf Augenhöhe hinbekommen, dann können wir von einem Erfolg sprechen.“ 

JES! soll, erklärt Conrad, nachhaltig sein. „Wir wollen junge Menschen schon lange einbinden und sie dazu bewegen, sich in ihre Gemeinden aktiv einzubringen. Dieses Projekt bietet keinen institutionellen, sondern einen neuen, projektbezogenen Ansatz. Aber natürlich würde auch nichts dagegensprechen, wenn ein Projekt des Jugendforums darin bestehen würde, ein Jugendparlament ins Leben zu rufen.“ 

Das Land Rheinland-Pfalz gibt 20.000 Euro für die Startphase des JES!-Projektes und begleitet außerdem das Projekt mit Unterstützung von verschiedenen Experten wissenschaftlich. Der Kreis steuert etwa 10.000 Euro bei. Folgeförderungen vom Land für spezielle Projekte sind denkbar. Das Ziel des Kreises ist, die Projekterfahrungen der VG Wörrstadt auf die anderen Verbandsgemeinden sowie die Stadt Alzey im Kreis zu übertragen.

Eigenständige Jugendpolitik in Rheinland-Pflaz
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