Angebote der Jugendarbeit durchleuchtet

02.09.2020

Jugendhilfeplanung wertet Umfrage kommunaler und freier Anbieter hinsichtlich hiesiger Angebotsstrukturen aus

Mit dem Ziel, die Ausgangslage der Jugendarbeit im Landkreis zu durchleuchten, Bedarfe zu ermitteln und Schwerpunkte für die Zukunft zu setzen, hat die Jugendhilfeplanung des Kreisjugendamtes Alzey-Worms im Zuge der Fortschreibung des Teilplans „Jugendarbeit“ im Jahr 2019 eine kreisweite Fragebogenaktion durchgeführt und damit den Startschuss für eine umfassende Erhebung gegeben. Befragt wurden zunächst in der ersten Runde alle Anbieter und Einrichtungen mit Angeboten für Menschen aus dem Landkreis Alzey-Worms im Alter zwischen 6 und 27 Jahren. „Im Anschluss an die Erhebung der Anbieterseite plant die Jugendhilfeplanung eine umfassende Befragung der Gruppe der Nachfragenden – also der Kinder und Jugendlichen“, stellte Landrat Heiko Sippel in Aussicht. Im Rahmen der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses präsentierte Jugendhilfeplanerin Sarah Theobald die Ergebnisse der Anbieterbefragung gesplittet nach Anbietern kommunaler und freier Trägerschaft. „Wir freuen uns mit Sport-, Jugendverbänden, Kommunen, kirchlichen und weiteren Einrichtungen ein breites Spektrum an Anbietern für die Teilnahme an der Umfrage erreicht zu haben“, so Theobald.   

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Anbietern kommunaler und freier Trägerschaft zeichnet sich beispielsweise bei der voneinander abweichenden Angebotsstruktur ab. 100 Prozent der befragten kommunalen Anbieter gaben an, Ferienangebote im Programm zu haben. Hingegen sind es nur 59 Prozent der teilnehmenden freien Anbieter, die regelmäßige Freizeitangebote in den Ferien anbieten. Vielmehr setzen freie Anbieter bei der Jugendarbeit auf gruppenbezogene Maßnahmen. 

Parallelen sind hingegen bei der Teilnehmer- und Besucherstruktur beider Anbieter zu erkennen. Sowohl kommunale als auch freie Träger sehen in der Ansprache und Gewinnung von Jugendlichen im Alter von 14 bis unter 18 Jahren eine große Herausforderung. Eine Ursache könne laut der Jugendhilfeplanung möglicherweise darin begründet liegen, dass insbesondere bei dieser Altersgruppe der Freiheitsdrang groß sei und regelmäßige, bindende Angebote weniger attraktiv erscheinen. Dem gelte es dann bei der anstehenden Befragung der jugendlichen Zielgruppe auf den Grund zu gehen. 

Auch hinsichtlich der Altersstruktur des Personals gibt es Ähnlichkeiten zwischen kommunalen und freien Trägern. Sowohl bei freien als auch bei kommunalen Anbietern ist rund die Hälfte des hauptamtlichen Personals älter als 45 Jahre, wohingegen nur ein kleiner Anteil jünger als 27 ist. Im Zuge der geplanten Befragung der Kinder und Jugendlichen wolle man darauf aufbauend ermitteln, welche Rolle die Altersstruktur tatsächlich für die Zielgruppe spielt, kündigte Theobald an. Klar sei, dass es mittel- und langfristig der Stärkung des Ehrenamtes bedarf. 75 Prozent der befragten Anbieter in freier Trägerschaft gaben an, mindestens einen regelmäßigen Ehrenamtlichen in die Jugendarbeit miteinzubinden. Mit 33 Prozent ist der Anteil bei Einrichtungen in kommunaler Trägerschaft hingegen deutlich geringer. 

Ein erkennbares Missverhältnis zwischen kommunalen und freien Trägern habe man bei der Inanspruchnahme von Zuschüssen erkennen können. Ein stark überwiegender Anteil kommunaler Anbieter gab an, Angebote der Jugendarbeit mit Hilfe von Zuschüssen zu finanzieren. Hingegen sind es nur 68 Prozent der freien Anbieter, die auf dieses Finanzierungsmittel zurückgreifen. Dieser Unterschied ist auch bei der Ermittlung der Inanspruchnahme der Unterstützungsleistungen des Kreisjugendamtes zu erkennen. „Kommunale Träger nehmen mehr Leistungen in Anspruch als freie Träger“, stellte Theobald fest. Hier sei es nach Auffassung der Jugendhilfeplanung dringend erforderlich in Zukunft die Öffentlichkeits- und Lobbyarbeit weiter auszubauen, auf Fördermöglichkeiten verstärkt aufmerksam zu machen und deren Rahmenbedingungen zu überprüfen. 

Im Zuge der Fortschreibung des Teilplans "Jugendarbeit" hat die Jugendhilfeplanung 2019 eine kreisweite Fragebogenaktion durchgeführt und damit den Startschuss für eine umfassende Erhebung gegeben.  Foto: (c) yanadjan - stock.adobe.comzoom
Im Zuge der Fortschreibung des Teilplans "Jugendarbeit" hat die Jugendhilfeplanung 2019 eine kreisweite Fragebogenaktion durchgeführt und damit den Startschuss für eine umfassende Erhebung gegeben.
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