12.09.2018
Ob Kirchenruine oder Monument, Pfarrkirche oder
Tagelöhnerhaus: Am Tag des offenen Denkmals luden in diesem Jahr zum 25. Mal
Erinnerungsorte ein, auf Entdeckungsreise zu gehen. Im Landkreis öffneten 14
Denkmäler an elf Orten ihre Türen. „Der Tag des offenen Denkmals hat sich zum
Publikumsmagnet entwickelt und lockt immer mehr Besucher an historische
Stätten, die oftmals in dieser Form nicht zugänglich sind“, betonte Landrat
Ernst Walter Görisch bei der offiziellen Eröffnung des Denkmaltages an der
Ruine der Peterskirche auf dem Petersberg bei Gau-Odernheim, einem der
herausragenden Denkmäler im Landkreis. Diesmal stehe der Tag des offenen
Denkmals unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet“. Damit nehme der Slogan
Bezug auf das europäische Kulturerbenjahr 2018, das in Deutschland unter dem
Motto „Sharing Heritage“ (Erbe teilen) steht. „Auch die Denkmäler in der Region
verweisen unmittelbar auf Europas reiche Geschichte und tragen dazu bei,
Identität zu stiften“, sagte der Landrat. Kein Denkmal stehe in Raum und Zeit
für sich, sondern sei in seiner Gestalt und Historie häufig in einen
internationalen Kontext eingebunden: „Für die Bauwerke wurde Material oft über
weite Strecken transportiert, wandernde Handwerker und Baumeister verbreiteten
ihr Wissen über politische und geografische Grenzen hinweg, Künstler und
Bauherren ließen sich von ihren europäischen Nachbarn inspirieren.“ Dabei
zeugten Denkmäler nicht nur von europäischen Einflüssen. In ihnen werde die
oftmals über Jahrtausende reichende Geschichte lebendig, würden abstrakte
Geschehnisse, soziales Miteinander, religiöse Strömungen und wirtschaftlicher
Austausch ebenso begreifbar wie Krieg, Frieden und Versöhnung. „Mit den
Aktivitäten der Interessengemeinschaft (IG) Petersberg und der Förderung im
Rahmen des LEADER-Projektes Kulturweg Petersberg hat die Entwicklung der Ruine
Petersberg Fahrt aufgenommen“, dankte der Görisch der IG Petersberg mit ihrem
Vorsitzenden Axel Borlinghaus und dem Archäologen Dr. Jens Dolata für das
Engagement. Neben der Restaurierung der Krypta St. Peter sei es Ziel der IG,
die touristische Infrastruktur am Petersberg nachhaltig auszubauen. Damit solle
eine genussvolle Entdeckung der Region ermöglicht, höhere Besucherzahlen
generiert und Anreize für neue Investitionen im Bereich Gastronomie und
Übernachtung geschaffen werden. Der Dank des Landrates ging darüber hinaus an
alle Denkmaleigentümer im Kreis sowie an die verantwortlichen Personen,
Gruppierungen und Vereine, die mit ihrem ehrenamtlichen Engagement dazu
beitragen, die Denkmäler zu erhalten, zu präsentieren und zugänglich zu machen.
Der dauerhafte Schutz und die Sicherung bedeutender Kulturdenkmäler für die
Gegenwart und Zukunft stelle eine wichtige Aufgabe dar, auch in Zeiten knapper
öffentlicher Kassen.
Zu Führungen durch die Krypta
lud Dr. Dolata ein und erläuterte den Stand der Renovierungsarbeiten. Noch im
Oktober sollen die Mauerarbeiten zur Teilwiederherstellung des historischen
Kleinods abgeschlossen werden. Vor Ort bieten darüber hinaus Schautafeln die
Möglichkeit, das einst prächtige Bauwerk in seinen ursprünglichen Ausmaßen zu
erfassen. IG Vorsitzender Axel Borlinghaus berichtete über Ziele und Projekte:
„Wir engagieren uns nicht nur für die Menschen, die zu uns kommen und hier
beispielsweise wandern möchten, sondern auch für die Menschen, die hier wohnen
und leben.“ Ziel sei es, die Attraktivität der Gemeinden rund um den Petersberg
und somit die Lebensqualität vor Ort zu steigern.
Hinweise für Besucherinnen und Besucher der Kreisverwaltung:
Für persönliche Vorsprachen soll grundsätzlich eine vorherige Terminvereinba-rung erfolgen.
Unser Team ist zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar.
Ihre Unterlagen können zudem über den Postweg oder per Briefkasten-Einwurf (Ernst-Ludwig-Straße 36) übermittelt werden.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Kreisverwaltung Alzey-Worms
Ernst-Ludwig-Straße 36
55232 Alzey