Gemeinsam Aufgaben meistern und soziale Kompetenzen lernen

17.07.2017

Schulsozialarbeit: Erlebnispädagogik fördert Integration / Workshop für geflüchtete Jugendliche

Bei Wind und Wetter durch gemeinsame Aufgaben lernen - so könnte man die zwei erlebnispädagogischen Tage von Schülerinnen und Schülern der Klassen des Berufsvorbereitungsjahres der Berufsbildendenden Schule in Alzey mit wenigen Worten zusammenfassen. „Wenige Worte“, das ist oftmals die Voraussetzung bei der Arbeit mit Migranten, deren Kenntnisse der deutschen Sprache meist noch begrenzt sind. Ein gutes Einsatzgebiet für die Erlebnispädagogik. Denn hier steht das Lernen durch gemeinsames Tun im Vordergrund - und das funktioniert auch ohne viel zu sprechen. „Bei unserer Arbeit geht es darum, soziale und individuelle Kompetenzen, die Eigenverantwortung und das Gemeinschafsgefühl der Teilnehmenden zu fördern. Statt auf Theorie und Klassenzimmer, setzen wir dabei auf Projekte in der Natur und das Selbsterleben. Wir unterstützen Kinder und Jugendliche dabei, ihr Potenzial zu entdecken und zu nutzen“, so Leif Cornelissen, Geschäftsführer des Mainzer N.E.W. Instituts für Erlebnispädagogik. Insgesamt 34 Jugendliche sind bei zwei erlebnispädagogischen Tagen mit dabei. Schauplatz ist das Gelände rund um den Wartbergturm in Alzey: Eine große Wiese, umrahmt von hohen Bäumen, liegt wie eine grüne Oase inmitten landwirtschaftlicher Felder. Bereits die Begrüßung der Teilnehmer gestaltet sich bei Regen und Wind abenteuerlich. Die Erlebnispädagogen zeigen Gelassenheit und  Erfahrung mit Wetterkapriolen: Aus Planen und Decken bauen sie im Handumdrehen ein schützendes Zelt. „So etwas bringt uns nicht aus der Ruhe. Wir arbeiten immer situations- und wetterabhängig“, so der Erlebnispädagoge Felix Fröhlich, der als Trainer die Aktion begleitet. Gut geschützt lauschen die Jugendlichen der Begrüßung und horchen gespannt, was der Tag so bringen wird. „Torero“,“ Eierfall“, „Mohrpfad“ und „Wo ist Chuck?“ …. schon die Bezeichnungen der  Programmpunkte klingen außergewöhnlich. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind zwischen 16 und 19 Jahren alt. Sie kommen unter anderem aus Afghanistan, Syrien, Eritrea und Gambia. Die Herkunftsländer, das Alter und die Sprachkenntnisse sind unterschiedlich: „Manche Jugendliche sind schon seit drei Jahren hier und sprechen fließend Deutsch, während andere noch vorwiegend über Handzeichen und Gestik kommunizieren. Da dies auch im Unterricht eine Rolle spielt, haben wir die Jugendlichen nach Sprachniveau in drei Klassen aufgeteilt - und diese Aufteilung an den erlebnispädagogischen Tagen auch so beibehalten“, erklärt Schulsozialarbeiter Ralf Krämer, der gemeinsam mit der Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte, Pia Haus, das Projekt initiiert hat. Ziel der pädagogischen Spiele ist unter anderem die Vermittlung von Werten. Die Jugendlichen erfahren auf mehreren Sinnesebenen die Begriffe Vertrauen, Verantwortung und Kooperation, indem sie von ihrem Partner mit verbundenen Augen über unwegsames Terrain geführt werden. In der gemeinsamen Reflexion der Übung mit den Trainerinnen und Trainern sprechen die Jugendlichen über ihre Erfahrungen beim „blind Vertrauen“. So kann Erlebnispädagogik zur Erschließung von Werten beitragen. Highlight der Klasse ist das Kooperationsspiel „Wo ist Chuck?“ bei dem die Gruppe das Gummihuhn namens „Chuck“ unbemerkt befreien müssen! Den geflüchteten Jugendlichen neue Erfahrungen zu ermöglichen, sie bei der Integration in die Berufsbildende Schule zu unterstützen und mal einen Tag lang miteinander auf anderer Ebene zu lernen - so lautete die Zielsetzung der Aktion. Das Fazit der beiden Tage: Lernen durch Erleben funktioniert richtig gut - auch ohne viele Worte.

Gemeinsam meisterten die Jugendlichen bei den Erlebnispädagogik-Tagen zahlreiche Aufgaben.
Gemeinsam meisterten die Jugendlichen bei den Erlebnispädagogik-Tagen zahlreiche Aufgaben.
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