Wertschätzung für Ehrenamtliche

Als zweiter Landkreis in Rheinland-Pfalz will der Kreis Alzey-Worms die „Ehrenamtskarte“ einführen. Bei einer Informationsveranstaltung in der Kreisverwaltung informierte Birger Hartnuß, der zuständige Referent aus der Leitstelle „Ehrenamt und Bürgerbeteiligung“ der rheinland-pfälzischen Staatskanzlei, über die Voraussetzungen, Hintergründe, Vergünstigungen und das Verfahren zur Einführung einer solchen Karte. Auf Initiative der Koalition aus SPD, FWG und Bündnis 90/Die Grünen hatte der Kreistag beschlossen, eine solche Informationsveranstaltung zu organisieren mit dem Ziel einer möglichst kreisweiten Einführung der vom Land im April 2014 beschlossenen Ehrenamtskarte.

Landrat Ernst Walter Görisch betonte, wie wichtig das Ehrenamt für das Funktionieren unserer Gesellschaft sei und es deshalb umso wichtiger sei, diesen freiwilligen Einsatz für andere nicht nur zu loben, sondern eine Anerkennungskultur in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft zu fördern und die Rahmenbedingungen zu schaffen, die das Ehrenamt attraktiv machen und Menschen motivieren, sich in ihrer Freizeit freiwillig für ihre Nächsten und für das Gemeinwohl einzusetzen. Das Ehrenamt werde dabei in Zukunft noch einen höheren Stellenwert einnehmen, beispielsweise insbesondere im Bereich der Pflege oder auch bei der Integration von Asylbewerbern. Hier setzten sich bereits heute viele Bürgerinnen und Bürger vorbildlich ein.  

Vielfältige Vergünstigungen

„Anspruch auf eine Ehrenamtskarte haben all diejenigen, die mindesten fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich engagiert sind“, erläuterte Birger Hartnuß eine zentrale Voraussetzung. Die jeweiligen Vereine, Verbände oder Initiativen müssten diesen Einsatz auf einem Formblatt bestätigen und dann über die Kommune an das Land weiterleiten. Beim gesamten Prozedere habe das Land darauf geachtet, den bürokratischen Aufwand für alle so gering wie möglich zu halten. Bei den Vergabekriterien habe man bewusst eine relativ hohe Hürde gewählt, um der Karte eine entsprechend hohe Wertigkeit zu verleihen. Schließlich sei die Ehrenamtskarte eine besondere Wertschätzung für überdurchschnittliches Engagement.

Der Inhaber der Karte kann dann Vergünstigungen der unterschiedlichsten Art im gesamten Land Rheinland-Pfalz nutzen, wie beispielsweise reduzierte Eintrittspreise in Schwimmbäder, Museen, Sehenswürdigkeiten oder auch Rabatte bei beteiligten privaten Unternehmen und Einzelhändlern. „Voraussetzung ist jedoch, dass die Kommune eine Kooperationsvereinbarung mit dem Land abgeschlossen hat“, sagte Hartnuß. Bisher seien solche Vereinbarungen mit 40 Kommunen im Land abgeschlossen und rund 700 Ehrenamtskarten ausgegeben worden.  Bei der nächsten Besprechung mit den Bürgermeistern im Spätjahr will Landrat Ernst Walter Görisch einen Beschluss über das weitere organisatorische Vorgehen fassen, um möglichst rasch die Ehrenamtskarte flächendeckend im Kreis einführen zu können.