24.07.2015
Auf der
Landesgartenschau in Landau hat Ministerin Ulrike Höfken die Urkunde über die
offizielle Anerkennung der Lokalen Aktionsgruppe Rheinhessen (LAG) für die
Förderperiode 2014-2020 überreicht. Aus diesen Mitteln können bis 2020
unterschiedlichste innovative Projekte gefördert werden, die der weiteren
Entwicklung des ländlichen Raums dienen, wie beispielsweise im Tourismus, der
Gastronomie, der Kultur oder auch im Zusammenhang mit der Belebung der
Ortskerne in den Gemeinden. Die LAG Rheinhessen wurde dabei durch den
Vorsitzenden, Landrat Ernst Walter Görisch (Kreis Alzey-Worms), den
Kreisbeigeordneten Burkhard Müller (Kreis Mainz-Bingen), Bürgermeister Peter
Frey (Verbandsgemeinde Bad Kreuznach) und den Regionalmanager Bardo Kraus
vertreten.
Das Konzept für ihre Arbeit in den kommenden Jahren hatte die neue LAG
Rheinhessen in ihrer konstituierenden Mitgliederversammlung beschlossen. Mit
dieser „Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie (LILE)“ bewarb
sich die Region erfolgreich für das Europäische Förderprogramm LEADER. Es
handelt sich dabei um die Abkürzung der französischen Bezeichnung „Liaîson
entre actions de développement de l’economie rurale“, was mit „Vernetzung von
Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft“ übersetzt werden kann.
Entwicklungsstrategie für die neue Förderperiode
In der Förderperiode 2007 bis 2013 hatte es sich die bisherige LAG
Rheinhessen-Zellertal zum Ziel gesetzt, die Entwicklungschancen für
Landwirtschaft und Weinbau zu nutzen und Rheinhessen sowie die zum
Donnersbergkreis gehörenden drei Zellertalgemeinden als Weinerlebnisregion
weiter voran zu bringen. Immerhin konnten auf diesem Weg für insgesamt 38
Projekte europäische Fördermittel im Umfang von rund 1,6 Millionen Euro
hereingeholt werden.
Aufgrund dieser guten Erfahrungen hatten die Landräte der Kreise Alzey-Worms
und Mainz-Bingen im vergangenen Sommer gegenüber dem Land die Absicht zur
Gründung einer neuen LAG und zur Bewerbung für den Förderzeitraum 2014 bis 2020
erklärt. Die finanzielle Abwicklung des Bewerbungsverfahrens wurde von der
Wirtschaftsförderungs-GmbH Alzey-Worms übernommen. Als Ergebnis einer
Ausschreibung wurde die entra Regionalentwicklung GmbH aus Winnweiler mit der
Erstellung der neuen Entwicklungsstrategie beauftragt.
Gute Resonanz bei der Bürgerbeteiligung
Der Prozess zur Erstellung der LILE begann im Oktober 2014 mit einer
Auftaktveranstaltung in der Mensa der Gustav-Heinemann-Realschule plus in
Alzey, an der mehr als einhundert interessierte Bürgerinnen und Bürger
teilnahmen. In sechs Themenforen wurden in den darauf folgenden Wochen in
Stadecken-Elsheim, Oppenheim und Alzey die Grundzüge der LILE erarbeitet und
erste Projektideen entwickelt. Die Abschlussveranstaltung fand Anfang dieses
Jahres wieder mit großer Beteiligung in Alzey statt.
Von der Mitgliederversammlung der LAG Rheinhessen, der 44 Institutionen
angehören, wurde auch die Geschäftsordnung beschlossen. Demnach ist Ernst
Walter Görisch, Landrat des Kreises Alzey-Worms, Vorsitzender der LAG, während
Kreisbeigeordneter Burkhard Müller in Vertretung von Landrat Claus Schick für
den Kreis Mainz-Bingen den stellvertretenden Vorsitz inne hat.
Die Entscheidung der Verbandsgemeinde Monsheim, sich einer neuen LAG
zuzuwenden, hat dazu geführt, dass für die Zellertalgemeinden keine räumliche
Verbindung mehr zu dem Gebiet der LAG Rheinhessen besteht. Die Gemeinden aus
der Verbandsgemeinde Göllheim werden deshalb in der neuen Förderperiode bei der
LAG Donnersberger und Lautrer Land mitwirken.
103 Gemeinden aus drei Landkreisen
Da sich die Vorgaben bezüglich der zulässigen Einwohnerdichte geändert haben,
konnte das Gebiet der neuen LAG weiter in den Landkreis Mainz-Bingen hinein
ausgedehnt und auch die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach mit einbezogen werden.
Die Gebietskulisse umfasst nun 103 Gemeinden mit insgesamt 162.000 Einwohnern.
Die Einwohneranteile belaufen sich auf rund 53% für Alzey-Worms, 41% für
Mainz-Bingen und 6% für die Verbandsgemeinde Bad Kreuznach.
Landrat Görisch: „Ich danke allen, die an der Vorbereitung der Bewerbung
mitgearbeitet haben. Dies gilt sowohl für die Mitarbeiter der Verwaltung und
des Beratungsbüros entra, die politischen Entscheidungsträger und vor allem für
die Bürgerinnen und Bürger, die engagiert an unseren Veranstaltungen
teilgenommen und dabei interessante Projektideen eingebracht haben. Mit der
Anerkennung durch das Land können wir nun daran gehen, die vielen Vorschläge in
konkrete Förderprojekte umzusetzen.“ Damit sei eine gute Grundlage geschaffen
worden, um die Region Rheinhessen als Ganzes weiter voranzubringen.
Hinweise für Besucherinnen und Besucher der Kreisverwaltung:
Für persönliche Vorsprachen soll grundsätzlich eine vorherige Terminvereinba-rung erfolgen.
Unser Team ist zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar.
Ihre Unterlagen können zudem über den Postweg oder per Briefkasten-Einwurf (Ernst-Ludwig-Straße 36) übermittelt werden.
Vielen Dank für Ihr Verständnis.
Kreisverwaltung Alzey-Worms
Ernst-Ludwig-Straße 36
55232 Alzey