Barrierefreiheit im ÖPNV vorbildlich umgesetzt

10.07.2015

Behindertenbeirat: Begehungen in VG Wörrstadt und Alzey-Land auf Agenda

Der Stand der Umsetzung von Barrierefreiheit im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Landkreis Alzey-Worms stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Beirats für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen (Behindertenbeirat).

„Rund 750 Fahrten werden im ÖPNV täglich mit Linienbussen durchgeführt, davon sind 650 Fahrten (85 Prozent) bereits barrierefrei. Der südliche Landkreis ist komplett mit barrierefreien Fahrzeugen befahrbar, im nördlichen Landkreis sind vereinzelt noch Hochflurbusse eingesetzt. Hier soll bis spätestens 2019 durch neue Auftragsvergaben die Barrierefreiheit hergestellt sein“, berichtete Alexander Schray, der bei der Kreisverwaltung für den ÖPNV zuständig ist. Im Bereich der Bahn – hier werden täglich rund 300 Fahrten  durchgeführt – ist die Strecke Bingen-Alzey-Kirchheimbolanden durch den Einsatz der Vlexx-Bahn zu 100-Prozent barrierefrei. Ab Dezember werden neue, barrierefreie Fahrzeuge zwischen Bingen-Alzey und Worms eingesetzt. Die Bahnsteige im Landkreis sind nahezu alle barrierefrei umgestaltet. Akustische Ansagen, Blindenleitstreifen, dynamische Fahrgastinformationssysteme, stufen- und spaltfreies Einsteigen sowie die behindertengerechte Zuwegung zu den Haltestellen werden realisiert. Ziel ist der barrierefreie Ausbau möglichst vieler Haltestellen bis 2022. Im Rahmen des Themas „Barrierefreiheit im Landkreis“ berichtete Nicole Becker-Mutschler, Mitarbeiterin des Baumamtes, über die Begehung der Kommunen im Landkreis. Nach Osthofen wurde vor wenigen Wochen die Kreisstadt Alzey bezüglich der Umsetzung von Barrierefreiheit unter die Lupe genommen. „Hierbei handelt es sich um einen Prozess der Bewusstseinsbildung, in dem die Betroffenen auf Hindernisse im Alltag hinweisen. Erst dadurch wird vielen bewusst, dass die Notwendigkeit von Barrierefreiheit jeden betreffen kann“, so Becker-Mutschler. Andrea Maurer, Leiterin der Sozialabteilung der Kreisverwaltung berichtete, dass nach und nach in allen Verbandsgemeinden im Landkreis Ortsbegehungen stattfinden werden. Wichtig sei es, die Bevölkerung für das Thema zu sensibilisieren. Kreisbeigeordneter Klaus Mehring betonte, dass bereits in allen Schulen in Trägerschaft de Landkreises Alzey-Worms Barrierefreiheit umgesetzt sei. Bei Neu- und Umbauarbeiten in den Verwaltungsgebäuden werde dies ebenfalls berücksichtigt. Jüngstes Beispiel sei der Einbau automatischer Türen und barrierefreier Aufzüge im Hauptgebäude der Kreisverwaltung. Als Resümee stellte Kreisbeigeordneter Gerhard Seebald, der die Sitzung leitete fest, dass Barrierefreiheit im ÖPNV im Landkreis bereits zukunftsweisend realisiert werden konnte. Beim Ausbau der Haltestellen und den Wegen zu diesen müsse eine engere Zusammenarbeit und Abstimmung mit den Kommunen stattfinden.

Über den Stand bei der Erstellung eines Aktionsplans für behinderte Menschen im Landkreis Alzey-Worms berichtete Andrea Maurer. Die Ausschussmitglieder beschlossen, im Rahmen des Aktionsplans zunächst das Thema Bauen vor den Themen Bildung und Erziehung sowie Gesundheit zu bearbeiten.

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