07.02.2012
Die Suche nach Auszubildenden sowie die Gestaltung der Energiewende stehen zurzeit bei den Handwerkern in der Region ganz oben auf der Themenagenda. Beim traditionellen „Dämmerschoppen" tauschte sich Landrat Ernst Walter Görisch jetzt gemeinsam mit den Kreisbeigeordneten, den Fraktionsvorsitzenden im Kreistag sowie der Wirtschaftsförderung mit dem Vorstand der Kreishandwerkerschaft Alzey-Worms über die aktuellen Herausforderungen aus.
Insgesamt freute sich Kreishandwerksmeister Bernd Kiefer über das wirtschaftlich sehr gute vergangene Jahr. „Die Auftragsbücher der Handwerker in der Region sind gut gefüllt", sagte Kiefer. Die Energiewende sowie die damit einhergehenden Initiativen zur energetischen Gebäudesanierung haben dem Handwerk zusätzliche neue Impulse verliehen, berichtete Ullrich Huth, Obermeister der Zimmerer-Innung Alzey-Worms. Görisch betonte, dass der Kreis alle Chancen genutzt habe, die das Konjunkturpaket von Bund und Land den Kommunen eröffnete. Rund 16 Millionen Euro seien aus diesem Programm in den Kreis geflossen, womit insbesondere Kitas und Schulen energietechnisch optimiert wurden und das Handwerk von zusätzlichen Aufträgen profitierte. Zudem setze der Kreis seinen Schwerpunkt auf Beratungsangebote. Die regelmäßige Energie-Sprechstunde, die der Kreis in Kooperation mit der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz anbiete, stoße auf sehr großes Interesse in der Bevölkerung. Zudem beteilige sich der Kreis in diesem Jahr an dem Projekt „Ökoprofit", in dessen Rahmen Unternehmen in der Region unterstützt werden beim Ziel, CO2-Emissionen zu reduzieren und Energie effizienter einzusetzen. „Ein weiteres Ziel ist, gemeinsam mit den Betrieben und dem lokalen Handwerk, ein Energie-Beratungszentrum für den Kreis einzurichten", sagte Görisch.
Nachwuchsmangel bereitet Sorgen
Große Sorge bereitet den Handwerkern der Nachwuchsmangel. „Früher hatten wir zwischen 80 und 120 Initiativbewerbungen pro Jahr im Friseurhandwerk im Kreis, im vergangenen Jahr keine einzige", informierte Kreishandwerksmeister Kiefer, der zugleich Obermeister der Friseur-Innung Rheinhessen ist. Insbesondere im Nahrungsmittelbereich gehe der Nachwuchs am stärksten zurück, es fänden sich kaum noch junge Menschen, die sich für eine Ausbildung zum Bäcker oder Metzger bewerben würden. Dies führe in der Konsequenz auch dazu, dass an den Berufsschulen Klassen an einem Standort zusammengefasst werden müssten, berichteten Markus Eiden, Berufsschulleiter im Bildungszentrum Worms sowie Peter Kurzmeier, Schulleiter der BBS Alzey, übereinstimmend. Das Handwerk begegne dieser Entwicklung mit Image- und Werbekampagnen, gehe bereits in Grundschulen und biete in Kooperation mit den Schulen Praxistage an, um junge Menschen für das Handwerk zu begeistern, die Bandbreite an Möglichkeiten aufzuzeigen und Talente zu fördern. Auch junge Mädchen und Frauen sollen für handwerkliche Berufe noch stärker motiviert und gewonnen werden. Einig war sich Görisch mit den Handwerkern darin, künftig auch die Gymnasien stärker für das Handwerk „zu öffnen".
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