Starke Wirtschaft im attraktivem Umfeld

Eine breite Palette an Betrieben verschiedenster Branchen und unterschiedlichster Größen kann die Gemeinde Albig vor den Toren Alzeys vorweisen. Drei davon besuchte Landrat Ernst Walter Görisch jetzt im Zuge eines Ortsbesuchs in Begleitung von Verbandsbürgermeister Steffen Unger und Ortsbürgermeister Günther Trautwein.

Ein bekanntes Aushängeschild der Gemeinde ist dabei die Winzergenossenschaft Albig, die im Jahr 2011 ihr 75-jähriges Jubiläum feierte und damit zu den ältesten Winzergenossenschaften in Rheinhessen zählt. Vom Selbstverständnis her sei man ein „großes Weingut", erklärte Geschäftsführer Karl-Heinz Freund bei einem Rundgang durch das Unternehmen. Rund 45 Hektar an Rebfläche werden dabei von 52 Winzern bewirtschaftet, die für die Genossenschaft jährlich etwa 600.000 Liter produzieren. Der Großteil davon werde - im Gegensatz zu früher - mittlerweile in Flaschen und weniger als Fasswein verkauft. Im Jahr werden rund 100.000 Flaschen abgesetzt, berichtete Kellermeister Harald Eller. Kräftig investiert wurde im Jubiläumsjahr in eine neue Halle sowie in die Neugestaltung des Außenbereiches.

Jedoch besitze Albig nicht nur hervorragende Weine, sondern auch Kleinbetriebe, die weit über Albig hinaus strahlten, sagte Bürgermeister Günther Trautwein. Arno Frank beispielsweise führt ein Familienunternehmen, in dem Präzision die entscheidende Rolle spielt. Hier werden unterschiedlichste Materialien, egal ob Metalle, Natursteine, Keramik, Holz oder Kunststoffe mit Hilfe eines computergesteuerten Wasserstrahlschneidesystems bis auf den Bruchteil eines Millimeters genau bearbeitet. Ein zweiter Geschäftsbereich umfasst den Verkauf und die Reparatur von Reinigungsgeräten für den gewerblichen und privaten Bedarf unter Verantwortung von Ottmar Jakobs.

Den Abschluss des Ortsbesuchs, an dem neben Vertretern der Kommunalpolitik auch eine Reihe an Vereinsvertretern teilnahmen, bildete ein Rundgang durch das Weingut von Ralf Baumann am Ortsrand mit anschließender Gesprächsrunde.  

Großes bürgerschaftliches Engagement

Trautwein charakterisierte Albig als „typisches Ehrenamtsdorf" und freute sich nicht nur über die breitgefächerte Vereinslandschaft und die gut funktionierende Gemeinschaft, sondern auch über das große Engagement von Seiten der Bürgerinnen und Bürger. Dies sei insbesondere spürbar, wenn es um die aktuelle Dorfentwicklung geht. Hierzu arbeite man zurzeit mit fachlicher Unterstützung ein Konzept mit konkreten Einzelmaßnahmen aus, die möglichst bald in die Tat umgesetzt werden sollen. Landrat Ernst Walter Görisch wies auf die umfangreichen Fördermöglichkeiten aus Mitteln der Dorferneuerung hin, die nicht nur die kommunalen Maßnahmen, sondern auch einzelne private Initiativen unterstützten. Görisch lobte das vorbildliche bürgerschaftliche Engagement in Albig und betonte, dass es künftig im Zuge des demographischen Wandels noch viel notwendiger werde, speziell auch für ältere Menschen Angebote zu schaffen, um sich ehrenamtlich für ihre Gemeinde und für die Gesellschaft einzubringen. Einige Wünsche habe man natürlich auch noch für die Zukunft, sagte Trautwein. So brächten die Ansiedlung eines Lebensmittelmarktes in naher und eine S-Bahn-Anbindung Albigs in etwas fernerer Zukunft weitere wichtige infrastrukturelle Aufwertungen für Albig mit sich.