25.03.2015
Grund zur Freude haben die
Nachbargemeinden Flomborn und Ober-Flörsheim: Der rheinland-pfälzische
Innenminister Roger Lewentz überreichte den Ortsbürgermeistern Rainer Thomas
(Flomborn) und Sascha Leonhardt (Ober-Flörsheim) die Urkunden, die beide Orte
als Schwerpunktgemeinden der Dorferneuerung ausweisen. „Nachdem Flomborn
bereits erfolgreich am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilgenommen hat und
zukunftsweisende Projekte erfolgreich umsetzten konnte, ist dies ein weiterer
Grund zur Freude für die Ortsgemeinde“, betont Landrat Ernst Walter Görisch,
der beiden Gemeinden herzlich zum Erfolg gratuliert. Am Anfang der Dorferneuerung stehen die Ober-Flörsheimer.
Das Weiterführen der Dorfmoderation und die Entwicklung des Ortskerns sind
wichtige Ziele auf der Agenda der Gemeinde.
Insgesamt 21 Ortsgemeinden in
Rheinland-Pfalz wurden 2015 im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms als Schwerpunktgemeinden
anerkannt. Ab dem Programmjahr 2015 werden insgesamt 126 Dörfer von einer
Schwerpunktanerkennung profitieren. „Rund 17 Millionen Euro stehen in diesem
Jahr zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe
können wichtige Projekte realisiert werden, die zur weiteren Verbesserung der
Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen werden“, sagte Lewentz. Der Minister
hat die Anerkennungsschreiben im Rahmen einer Informationsveranstaltung im
Schloss Waldthausen in Budenheim den Vertretern der Gemeinden übergeben. Die
Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt auf die Dauer von sechs Jahren. Für
die Stärkung der Innenentwicklung steht eine qualifizierte Bauberatung für
private und öffentliche Bauherrn zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation
werde damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und ein
zukunftsbeständiges Leitbild könne entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser
breit angelegten Informations- und Beratungsarbeit seien elementare Bestandteile
der Entwicklungskonzepte. „Aufgrund der grundsätzlichen Bedeutung einer
Dorfmoderation, der kostenfreien Bauberatung und der Erarbeitung eines
Entwicklungskonzeptes für die Dorferneuerung, wurden deren Fördermöglichkeiten
bereits im Jahr 2009 nochmals deutlich verbessert“, informierte Lewentz. Mit
der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung
verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen: „Nur wer
Bereitschaft zeigt für die eigene Ortsgemeinde und damit für die Heimat selbst
Verantwortung zu übernehmen und wer mitbestimmen und mitgestalten darf,
identifiziert sich mit der geleisteten Arbeit und übernimmt Verantwortung“,
sagte der Minister. So könne man den Wohnstandort Dorf noch attraktiver und
lebensfähiger gestalten. Schwerpunkte der Dorferneuerung seien struktur- und
funktionsverbessernde Maßnahmen, die zur Stärkung und Wiederbelebung der
Ortskerne beitragen und damit die unverwechselbare Siedlungs- und
Kulturlandschaft erhalten. Dazu zählen insbesondere auch Maßnahmen, die einer
Grundversorgungssicherung und der sozialen Daseinsvorsorge im Dorf dienen.
Fast 90 Prozent der Gemeinden im Land hätten weniger als 2000 Einwohner und seien dem ländlichen Raum zuzurechnen. Mittlerweile hätten rund 80 Prozent der Gemeinden ein Dorferneuerungskonzept erarbeitet. „Erfreulich ist dabei die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und der aktuellen Entwicklung und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen des Landes entwickelt“, so der Minister weiter. Allein im Programmjahr 2014 seien in der Dorferneuerung 35 Dorfmoderationen mit einer Gesamtzuwendung in Höhe von rund 445.115 Euro gefördert worden. Insgesamt 170 öffentliche und 993 private Maßnahmen wurden durch die Dorferneuerung unterstützt. Mit der Gesamtfördersumme in Höhe von 17,69 Millionen Euro sind Investitionen in Höhe von 97,7 Millionen Euro ausgelöst worden. „Das ist ein klarer Beleg auch für die volkswirtschaftliche Bedeutung der Dorferneuerung“, sagte Lewentz. Gerade kleinere orts- bzw. regionsansässige Handwerks- und Gewerbebetriebe würden von diesen vielfältigen und qualitativ anspruchsvolleren Arbeiten der Dorferneuerung profitieren: „Die Dorferneuerungsprojekte wurden allesamt auf der Grundlage eines Konzeptes zur Stärkung der Innenentwicklung unserer Dörfer gefördert.“
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