Landkreis will Extremismus Nährboden entziehen

22.10.2013

Steuerungsgruppe für Vielfalt, Toleranz und Demokratie wird gegründet

Eine Steuerungsgruppe unter Federführung der Kreisjugendpflege soll künftig mithelfen, den Aktionsplan des Landkreises Alzey-Worms „Gesellschaftliche Vielfalt, Toleranz und Demokratie" umzusetzen. Dies war Ergebnis einer Veranstaltung mit Akteuren aus Politik, Gesellschaft und der Jugendarbeit. In diesem Rahmen stellte das Kreisjugendamt die Ergebnisse einer Befragung vor, die zum Ziel hatte, ein fundiertes Lagebild über extremistische Tendenzen im Kreis zu zeichnen, worunter Links- wie Rechtsextremismus und religiös motivierter Extremismus fallen.   Der Kreistag Alzey-Worms hatte vor zwei Jahren den vom Jugendamt erarbeiteten Aktionsplan verabschiedet. Ziel dieses Aktionsplanes ist es, durch Angebote der Jugendarbeit den demokratischen Grundgedanken und seine Wertevorstellungen zu stärken, Vorurteile und Misstrauen abzubauen und das Engagement gegen Gewalt und Rassismus sowie das Engagement für Solidarität und Zivilcourage zu fördern. In diesem Rahmen stellt der Kreis jährlich 20.000 Euro für konkrete Projekte zur Verfügung.  

Jugendhilfeplanerin Frederike Fleischer stellte in der von Stefan Keck, Jugendsekretär bei der Sportjugend Rheinhessen, moderierten Veranstaltung die zentralen Ergebnisse der Befragung vor. Hierfür wurden zum einen Telefoninterviews mit Akteuren aus Verwaltung, Schule, freien Trägern und Anbietern im Bereich der Jugendarbeit, Politik, Polizei und der Gedenkstätte Osthofen geführt und zum anderen Kreistagsmitglieder, Bürgermeister und Grundschulleiter schriftlich befragt.  

Vielfältige Maßnahmen gegen Extremismus

Bei den Telefoninterviews gaben 60 Prozent an, bereits direkte oder indirekte Erfahrungen mit extremistischen, überwiegend rechtsextremen, Verhaltensweisen junger Menschen gemacht zu haben. Dies beispielsweise durch verbale Äußerungen, äußere Merkmale von jungen Menschen wie Kleidung oder Musik sowie im Zusammenhang mit Demonstrationen oder Konzerten rechter Bands. „Lediglich 10 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass Extremismus im Landkreis Alzey-Worms bei jungen Menschen kein Problem darstellt", sagte Fleischer. Insgesamt sei zwar Rechtsextremismus in den unterschiedlichsten Formen im Landkreis Alzey-Worms vorhanden, allerdings sei dies bei weitem kein Massenphänomen, das sich konkret und in jeder Region greifen ließe. Die Mehrheit der Befragten habe Kenntnis von Projekten und Maßnahmen, die im Kreis angeboten werden, um Toleranz und Demokratieverständnis zu fördern. Das Jugendamt hatte im Zuge des Aktionsplans auch die kreisweit bereits vorhandenen Angebote in einer Übersicht zusammengestellt. Die Interviews ergaben zudem eine gewisse Unsicherheit auch bei Fachkräften, rechtsextreme Merkmale zu erkennen und zuzuordnen.  

Die schriftliche Befragung ergab, dass 87 Prozent keine extremistischen Tendenzen bekannt sind. Extremismus zeige sich vereinzelt in Form von rechten Demonstrationen, im Wahlverhalten oder im Verhalten und Äußerungen Einzelner. Die anwesenden Vertreter von Polizei und Ordnungsamt bestätigten, dass es im Landkreis keine bedeutsamen Auswüchse oder größeren Schwierigkeiten mit extremistischen Taten gebe.  

Kreisjugendpfleger Thomas Espenschied verwies insbesondere auf die Zusammenarbeit mit den Schulen. Dort würden bereits vielfältige gewaltpräventive Maßnahmen umgesetzt. Ebenso konnten im vergangenen Jahr bereits einige Projekte im Rahmen des Aktionsplans unterstützt werden, beispielsweise die 72-Stunden-Aktion des BDKJ oder auch ein kindgerechter Workshop des evangelischen Dekanats Alzey zu den drei Weltreligionen. Hauptziel aller Initiativen müsse sein, jedweder Form von Extremismus den Nährboden zu entziehen durch Information, Aufklärung, Sensibilisierung sowie präventive Angebote, betonte Jugendamtsleiter Arno Herz. Die neu zu bildende Steuerungsgruppe solle dabei insbesondere bei der Verteilung der Fördermittel für einzelne Projekte mitreden sowie Kriterien zu Bearbeitung von Förderanträgen ausarbeiten, eigene Initiativen entwickeln sowie Bedarfe identifizieren. Im Frühjahr 2014 solle die Gruppe ihre Arbeit starten.

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Für persönliche Vorsprachen soll grundsätzlich eine vorherige Terminvereinba-rung erfolgen.

Unser Team ist zu den üblichen Öffnungszeiten telefonisch und per E-Mail für Sie erreichbar. 
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